Auf der Internetpräsenz des Deutschlandfunkes gibt es einen Artikel zum im Titel genannten Thema.
"Missbrauch von Berliner Pflegekindern
Studie sieht pädophiles Netzwerk auch in Behörden
Über Jahrzehnte gaben Berlins Jugendämter Pflegekinder in die Obhut eines Sexualstraftäters. Dieser Fall wurde nun von Hildesheimer Forschern aufgearbeitet. In deren Bericht ist die Rede von einem ganzen Netzwerk, „in dem pädophile Positionen akzeptiert, gestützt und verteidigt wurden“.
Von Claudia van Laak"
hier der Link: https://www.deutschlandfunk.de/missbrau ... obal-de-DE
Ich weiß nicht, wie es euch damit geht, aber wir sind was diesen Artikel angeht, sehr gemischter Meinung. Einerseits ist es natürlich gut, daß darüber öffentlich berichtet wird.
Andererseits macht es kribbelig und krabbelig, daß 1.) so ein Artikel recht gedeckelt auf einer Website erscheint und über so eine "offizielle Bestätigung der Staatsanwaltschaft" nicht groß in den großen Medien berichtet wird (was wiederum andererseits auch wieder kein großes Wunder ist, weil... wer weiß, wer da arbeitet und miteinscheidet worüber berichtet wird) und
2.) Überlebende seit Jahrzehnten um Gehör kämpfen und genau solche Dinge zur Sprache, zur Anzeige, zur Anklage etc gebracht haben. Mit null Effekt. Weil man ihnen nicht geglaubt hat und solche Fälle, wenn, dermaßen lax bestraft werden, daß man sich schon fragt wie das sein kann, daß Pädos in Deutschland so extremst gut davon kommen.
Da verbleibt zwischen allem "Gut, daß ihr drüber sprecht, Danke Frau van Laak" auch eine große Portion von triefend sarkastischem "Ach, ehrlich? Na sag bloß...".
Schade finde ich auch, daß der im Artikel genannte "Ergebnisbericht von Wissenschaftlern der Uni Hildesheim im Auftrag des Berliner Senats" nicht verlinkt ist, und ich den auch nirgends finde.
Oder wie seht ihr das?
Achtung *T*! Online -Artikel zum Thema "Mißbrauch von Pflegekindern unter behördlicher Beteiligung"
- Taumond
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Achtung *T*! Online -Artikel zum Thema "Mißbrauch von Pflegekindern unter behördlicher Beteiligung"
Auf den Wellen ist alles Welle. Auf dem Meer ist kein Eigentum.
-
- Eckchenbewohner(in)
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Re: Achtung *T*! Online -Artikel zum Thema "Mißbrauch von Pflegekindern unter behördlicher Beteiligung"
Das ist ein Thema, was außer von den Betroffenen, von der Mehrheit lieber unter den Teppich gekehrt wird.
Sich mit den Abgründen der Menschen zu beschäftigen, ist nicht "cool"
Die Mehrheit demonstriert lieber gegen medienwirksamere Themen.
Die im dunkeln sieht man nicht.
Sich mit den Abgründen der Menschen zu beschäftigen, ist nicht "cool"
Die Mehrheit demonstriert lieber gegen medienwirksamere Themen.
Die im dunkeln sieht man nicht.
- Taumond
- Eckchensuchende(r)
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Re: Achtung *T*! Online -Artikel zum Thema "Mißbrauch von Pflegekindern unter behördlicher Beteiligung"
Das mit dem Teppich stimmt, aber ob es am "nicht cool" liegt, weiß ich nicht. Ich vermute es hat viel mit dem Bedürfnis, vertrauen zu können, sich auf das System in dem man lebt verlassen zu können, Autoritätspersonen zu haben, die sich (gut oder zumindest zufriedenstellend) kümmern; wenn da Lücken auftreten stellt das ja vielleicht auch noch andere Aspekte ihres Selbstverständnisses auf den Kopf.
Ich vergesse bztw. unterschätze immer wieder, daß andere Menschen soetwas wie ein halbwegs intaktes Basisvertrauen haben, und wie wichtig ihnen das ist.
Vielleicht ist es leichter für uns, weil unseres schon so früh und nachhaltig beschädigt war, daß wir auch bereiter dazu sind, die Risse in den Mauern anzunehmen?
Auf medienwirksame, politisch korrekte Züge aufzuspringen ist vermutlich für die persönliche Alltagstauglichkeit sicherer, und man hat direkt noch was für sein soziales Gewissen getan.
Ich vergesse bztw. unterschätze immer wieder, daß andere Menschen soetwas wie ein halbwegs intaktes Basisvertrauen haben, und wie wichtig ihnen das ist.
Vielleicht ist es leichter für uns, weil unseres schon so früh und nachhaltig beschädigt war, daß wir auch bereiter dazu sind, die Risse in den Mauern anzunehmen?
Auf medienwirksame, politisch korrekte Züge aufzuspringen ist vermutlich für die persönliche Alltagstauglichkeit sicherer, und man hat direkt noch was für sein soziales Gewissen getan.
Auf den Wellen ist alles Welle. Auf dem Meer ist kein Eigentum.